Speick Naturkosmetik

Nicht nur die Einzigartigkeit der Speik-Pflanze zeichnet SPEICK Naturkosmetik aus: Das Unternehmen steht auch für Verantwortung, Nachhaltigkeit und Qualität „made in Germany“

von Dirk Müller

FOTO: © SPEICK NATURKOSMETIK


Klassische Speick-Produkte mit dem typischen Duft der Speik-Pflanze 

Eine natürliche Seife zur Körperpflegestatt zum Wäschewaschen – das war 1928 eine kleine Revolution. Ebenso besonders war die einzigartige Anziehungskraft dieser Seife: Sie duftete nach dem damals weitgehend vergessenen Echten Speik. Seine Erfindung nannte der Stuttgarter Walter Rau schlicht „SPEICK Natural Seife“ – mitten in der Wirtschaftskrise eine echte Innovation, wie man heute sagen würde. Und der Beginn einer Erfolgsgeschichte.

 

Ein Pionier ist der Gründer der Firma „Feinseifenwerk Walter Rau“ aber nicht nur durch die Wiederentdeckung einer Heilpflanze, deren sowohl beruhigende als auch anregende Wirkung schon die Menschen in der Antike und später im Orient schätzten. Auch die arbeitnehmerfreundlichen Angebote des Anthroposophen sind wegweisend: Seine Mitarbeiter können sich in „Werkstunden” weiterbilden sowie Möglichkeiten zur Naherholung nutzen, und berufstätigen Müttern bietet Walter Rau eine betriebliche Kinderbetreuung an.


Ganz besondere Wachstumsbedingungen

„Ein Selbstläufer waren die ersten Jahre und Jahrzehnte trotzdem nicht“, stellt Walter Raus Enkel und heutige Firmenchef Wikhart Teuffel klar. Nicht nur wegen der Kriegs- und Nachkriegsturbulenzen, sondern auch, weil der selten gewordene „Echte Speik“ ab 1936 unter Naturschutz stand. „Also mussten eigene Plantagen und Felder angelegt werden“, blickt Wikhart Teuffel zurück, „doch die Qualität war nicht immer zufriedenstellend.“ Der Grund: Das alpine Baldriangewächs braucht einen möglichst kalkarmen Boden und Regionen oberhalb der Baumgrenze, um sich voll entfalten zu können.

 

Es gibt weltweit einen einzigen Standort, der diese Voraussetzungen perfekt erfüllt: die Nockberge, eine Gebirgsgruppe im österreichischen Kärnten, auf deren Hängen und Kuppen riesige Speik-Vorkommen auf kalkarmen Böden in 1800 bis 2200 Metern Höhe optimal gedeihen. Wer das UNESCO-Biosphärenreservat besucht, wird vom herb-würzigen Duft der streng geschützten Pflanze geradezu bezaubert. Seit 1987 werden Teile dieser Vorkommen jeweils im August/September exklusiv für die Firma SPEICK Naturkosmetik kontrolliert geerntet.

 

„Der Nutzungsvertag wird alle zehn Jahre erneuert und kennt nur Gewinner“, erklärt Wikhart Teuffel: Denn wie man heute weiß, führt die Ernte zu einem nachhaltigeren Verwurzeln und besseren Neuwachstum der Pflanze. Zum anderen ist sie für viele Almbauern zum wichtigen Zuverdienst geworden. Und drittens bietet SPEICK Naturkosmetik durch die Herkunft ihres wichtigsten Inhaltsstoffs auch optimale Qualität.



// ECHTER SPEIK //

unverwechselbar und reich an ätherischen Ölen

Der Name des wild wachsenden Echten Speik (Valeriana celtica) aus der Gattung der Baldriane(Valeriana) geht auf „spica celtica“(lat. spica = Ähre, celtica = keltisch) zurück. Er ist reich an ätherischen Ölen, die sowohl anregen als auch beruhigen.



„Alles aus einer Hand“ sichert die volle Kontrolle

Picked in Kärnten, made in Germany: Bis heute findet der gesamte Verarbeitungsprozess aller SPEICK-Pflegeprodukte am Standort Leinfelden-Echterdingen bei Stuttgart statt – von der Anlieferung der Rohstoffe über die Produktentwicklung und Materialanalyse, die Extrahierung der ganzen Speik-Pflanze und Deklarierung aller Inhaltsstoffe bis zur eigentlichen Herstellung, behutsamen Abfüllung, Verpackung (teilweise in einer nahen Einrichtung für Menschen mit Behinderung) und Auslieferung.Vom südlichen Stuttgarter Stadtrand führt der Weg der Seifen, Shampoos, Duschgels, Lotions, Pflegecremes, Deos und Körperöle mit dem unverkennbaren SPEICK-Logo in alle Regionen Deutschlands und 38 Exportländer. Neben den Originalprodukten mit dem Extrakt der Speikpflanze wird das Angebot von einer Serie namens „Made by Speick“ abgerundet, deren Seifenstücke und Duschgels auch ohne Bestandteile der Heilpflanze mit hautfreundlichen Pflegeeigenschaften und einem natürlichen Duft überzeugen. Insgesamt sind es heute mehr als130 Produkte, die hier hergestellt werden. Mehr als 120 davon sind vegan, was auf der Verpackung auch jeweils verzeichnet ist.


Hohe Verantwortung für Mensch und Umwelt

„Der Mensch im Mittelpunkt“, so formuliert Wikhart Teuffel sein Credo im Ursprungssinne der Anthroposophie. Und auch wenn die Lehre Rudolf Steiners heute nicht mehr so sehr im Vordergrund steht, ist für den Firmenchef klar: „Hier sollen sich alle Mitarbeiter wohlfühlen“ (s. auch Interview unten). Offenbar gelingt das, denn SPEICK Naturkosmetik verlässt man erst, wenn man in Rente geht.

 

„Der Mensch im Mittelpunkt“ bedeutet aber auch, dass das Unternehmen die Auswirkungen auf Mensch und Natur genau im Blick hat: Auf ressourcenschonende Verarbeitung wird ebenso wie auf umweltverträgliche, nachhaltige Materialien größter Wert gelegt – das gilt für die natürlichen Inhaltsstoffe ebenso wie für die umweltfreundlichen Druckfarben und die plastikfreien, oft nur aus Pappe bestehenden oder bis zu 100 Prozent recycelbaren Verpackungen. 2013 war SPEICK Naturkosmetik die erste Kosmetik-Marke, die die international renommierte Auszeichnung „Deutschlands nachhaltigste Marke“ erhielt. Viele weitere Auszeichnungen für besonders innovative und umweltschonende Produkte schlossen sich an.



„Behutsam ausbauen“

Wikhart Teuffel und sein Sohn Valentin Teuffel führen das Unternehmen in dritter bzw. vierter Generation – und setzen gemeinsam auf Konstanz, Innovationen und kontrolliertes Wachstum

Herr Teuffel senior, welche Rolle spielt die Lehre Rudolf Steiners heute noch im Unternehmen?

Wir wollen, dass sich alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wohl- und wertgeschätzt fühlen. Auch eine geschlossene Wertschöpfungskette ist uns wichtig, d. h. Forschung und Entwicklung, Analytik, Produktion, Fertigung und Vertrieb, alles findet hier in Leinfelden-Echterdingen statt.

Herr Teuffel junior, Sie sind seit Herbst 2017 im Unternehmen, was ist Ihnen besonders wichtig?

Der Erhalt und behutsame Ausbau der Marke SPEICK, die sukzessive Erneuerung des Maschinenparks, sicherlich auch die eine oder andere neue Produktidee, und gegebenenfalls die allmähliche Expansion des Auslandsgeschäfts. Aber wir werden auch zukünftig nichts überstürzen und den Kern der Marke erhalten.

Hört der Vater denn zu, wenn Sie mit neuen Ideen kommen?

Da gibt es kein Generationsproblem zwischen uns. Wichtig ist uns beiden z. B. auch, dass die jüngere Zielgruppe, also etwa junge Eltern ab 30, SPEICK weiterhin wertschätzen.

Herr Teuffel senior, sehen Sie einen Bedarf nach hochwertigen und natürlichen Körperpflegeprodukten auch in der Zukunft?

Auf jeden Fall. Die Bedürfnisse des Menschen lassen sich mit den vier Säulen Ernährung, Kleidung, Einrichtung und eben Körperpflege definieren. Daran wird sich nichts ändern. Mit dem Monopol auf die Speik-Pflanze nehmen wir bei der Körperpflege sicherlich eine besondere Rolle ein und sind sehr froh darüber.

Welche Bedeutung hat der vegane Aspekt in Ihrem Portfolio?

Etwa 95 Prozent unserer Produkte sind vegan, und bereits seit dem Jahr 2011 deklarieren wir dies auch entsprechend auf den Verpackungen. Die anderen fünf Prozent weisen z. B. Buttermilch- oder Honiganteile auf. Für mich bedeutet „Vegan“ etwas Sauberes, ethisch Reines. Für diese sauberen Inhalte stehen wir gern.

 



// SPEICK Naturkosmetik – (fast) überall erhältlich //

Das 1928 von Walter Rau gegründete Unternehmen für hautmilde Körperpflegeprodukte ist in Leinfelden-Echterdingen bei Stuttgart ansässig. Die Produkte sind in Bioläden, Reformhäusern, Drogerie- und Supermärkten, im werkseigenen SPEICK-Shop und online (u. a. www.speickshop.de) erhältlich. Infos: www.speick.de