
Als Pionier der ersten Stunde ist die Firma Davert seit Jahrzehnten eine feste Größe im Biohandel. Auch in der Modernisierung steht sie zu ihren Wurzeln
von Dirk Müller
FOTOS: PR
Man schrieb das Jahr 1973, als ein 23-Jähriger, der sich viel mit fernöstlicher Philosophie und makrobiotischer Ernährung beschäftigte, im westfälischen Münster das „Makrohaus“ eröffnete. Der Mann hieß (und heißt noch immer) Rainer Welke, und sein Geschäft zählte zu den ersten fünf Bioläden in Deutschland. Nach abenteuerlichen Anfangsjahren ging es stetig bergauf, denn die Nachfrage nach biologischen Produkten wuchs und wuchs.
Ein Naturschutzgebiet als Namensgeber
Ein Meilenstein war das Jahr 1984 mit dem Erwerb und der Restaurierung eines alten Mühlengeländes im Naturschutzgebiet Davert im Münsterland: Kontrolle, Einkauf, Reinigung, Lagerung und Abfüllung von kontrolliert biologisch angebautem Getreide, Hülsenfrüchten und Saaten lagen nunmehr in einer Hand. Seit dieser Zeit sind Davert-Produkte fester Bestandteil in den Bio-Fachmärkten. Die Jahre 2011 und 2013 stellten dann eine Zäsur dar: Zunächst mit dem Ausstieg Rainer Welkes und der Übergabe der Verantwortung an die befreundete Familie Niehoff, dann durch den Einstieg des Weleda-Managers Erk Schuchhardt.
Marketing und Kundendialog rücken in den Fokus
Nun wurde das Marketing intensiviert und neue Kanäle wie Facebook, YouTube und Instagram für den Kundendialog entdeckt. „Wir sind heute viel näher am jungen Kunden, machen Gewinnspiele und andere Aktionen und erhalten viel positive Resonanz“, sagt die für Social Media verantwortliche Marketingfrau Kerstin Niehoff.

Das neue Firmengelände im Gewerbegebiet Ascheberg:
Zeichen der Modernisierung
Viele Neuproduktionen für die „schnelle Küche“
Und es kamen neue Produkte hinzu – wie Quinoa-, Hanf- und Chiasamen, deren Superfood-Potenzial man früh erkannte, aber auch Müsli- und Smoothie-Toppings, Sojaprodukte sowie die „Schnelle Küche“-Linie für Bio-Kunden: Suppen-, Eintopf- und Pfannengerichte zum einfachen Anrühren wie aus dem konventionellen Supermarkt-regal, aber in Bio-Qualität und somit ohne Zusatzstoffe. Hinzu kam auch der Anspruch, Gerichte ganz neu zu erfinden, wie etwa den Quinoa-Cup Tomate-Kräuter oder die Marokko-Pfanne mit süßen Aprikosen – alles aus praktischen Beuteln, die wie alle Verpackungen neu designt und in frische Farben getaucht wurden.
Allein 2015 entstanden 20 Neuprodukte – alle entwickelt und getestet von Lebensmitteltechnologin Anita Becher und ihrem Team in der Entwicklungsküche. Eine der jüngsten Neukreationen sind Knabberchips auf Quinoa- bzw. Linsen-Basis. Manches, sagt Anita Becher, entwickle sich in wenigen Wochen, einiges könne viele Monate dauern; etwa wenn es um die finale Abstimmung der Gewürze oder das richtige „Mundgefühl“ der Produkte geht. Und manches gehe gar nicht, sagt Anita Becher: „Einmal wollten unsere Produktmanager ein Curry-Chutney haben, aber das ist ohne Aromen einfach nicht möglich und damit für uns tabu.“
Vegan passt 100-prozentig zu Davert – und Bio ohnehin
Seit dem Umzug nach Ascheberg hat sich Davert stark vergrößert und zählt mittlerweile 130 Mitarbeiter. „Wir profitieren vom Vegan-Trend und einem neuen Bewusstsein für gute Lebensmittel“, sagt Firmensprecher Tino Nitsch. Auch zukünftig werde in den Maschinenpark sowie die Entwicklung neuer Produkte und Verpackungskonzepte investiert. „Bei aller Veränderung: Davert ist zu 100 Prozent Bio – und wird es auch bleiben“, betont Tino Nitsch. Die Tradition im Sinne Rainer Welkes bleibt gewahrt. Weitere Infos: www.davert.de

Mit einer Herkunftsgarantie
gewährleistet Davert Bio-Qualität und fairen Handel