NABA. Eine Bio-Erfolgsstory

Die NABA Feinkost GmbH setzt auf vegane Bioprodukte: lecker und schnell auf dem Tisch – Trendforschung in Berlin wird in Thüringen innovativ umgesetzt

von Dirk Müller

FOTO: HERSTELLER


Shots. Immer neue Ideen auch bei den Suppen und Eintöpfen (unten links u. rechts)

 

Berlin Mitte, ein imposanter Altbau an der Chausseestraße. Ich klingle bei „NABA Lab Berlin“. Mit einem sympathischen Lächeln öffnen Felicitas und Donata von Reiche ihr stylishes Office. Von hier aus spüren sie mit ihrem sechsköpfigen Team aktuelle Food-Trends auf. Was ist wirklich innovativ, frisch, praktisch, ökologisch korrekt – und vegan? „Wir entwickeln daraus eigene Ideen und nehmen sie mit nach Thüringen“, erklärt Felicitas, die eigentlich nicht mehr von Reiche, sondern seit ihrer Heirat von Heinz heißt. Der Name von Reiche aber lässt sich über Jahrhunderte bis weit in die Zeit des westpreußischen Gutes Reichenhof im heutigen Polen zurückverfolgen. Dort liegen die Wurzeln des Unternehmens NABA Feinkost GmbH, heute in dem kleinen Ort Gierstädt bei Gotha in Thüringen ansässig.


Vier von fünf bio-doseneintöpfen kommen aus Gierstädt

Die junge Mannschaft mit einem Altersdurchschnitt von 33 Jahren ist immer bereit für Weiterentwicklung, daher stoßen die Ideen aus Berlin auch auf offene Ohren. Und das, obwohl – oder gerade weil – NABA Feinkost schon heute ein Marktführer ist: Vier von fünf Bio-Doseneintöpfen in Deutschand kommen aus Gierstädt. Nicht immer stehen die Eigenmarken Nabio oder Reichenhof auf dem Etikett, denn das Unternehmen produziert auch für bekannte Bio-Handelsmarken.
Zum Shootingstar aber hat sich Nabio entwickelt: Die Verkaufsquoten der jungen Marke verdoppeln sich Jahr für Jahr. Kreationen wie Chili con Quinoa und der neue Jackfruit-Eintopf sind gute Beispiele dafür, was aus den Anregungen aus Berlin werden kann. Oder auch neue Food-Variationen wie die Veggie Bowls und die Veggie Shots für unterwegs: Feine Belege dafür, dass  das Gesamtsortiment von NABA Feinkost über klassische Eintöpfe und Suppen sowie Bio-Aufstriche hinaus immer facettenreicher wird – und alles ohne Plastik.


Auf plastik wird ganz bewusstkomplett verzichtet

„Glas und Dosen sind unsere Gebindeformen. Eine neue Linie auf Plastikbasis stand zur Diskussion, aber wir haben uns ganz bewusst dagegen entschieden“, sagt Donata von Reiche – aus Umweltgründen: „Glas ist viel nachhaltiger, aber auch unsere komplett BPA-freien Dosen sind dank hoher Weißblech-Recyclingquoten und energiesparender Produktion allen Alternativen aus Kunststoff in der Öko- und Energiebilanz überlegen.“Form und Inhalt überzeugen etwa bei den neuen Veggie Bowls gleichermaßen: außen Glas, mit einer Umverpackung aus Papier und einem Göffel aus Holz, innen saftige, proteinreiche Bio-Feinkostsalate aus Hülsenfrüchten, z. B. Kichererbse Mango mit Edamame, Linse Gemüse mit Hanfsaat oder Bohnen Texmex mit Dinkel. Auch die Veggie Shots für zwischendurch sind praktisch und schmackhaft, und farbenfroh sind sie obendrein, etwa grün (Kokos-Pastinake-Limette), rot (Tomate-Gojibeere) oder gelb (Süßkartoffel-Kurkuma-Mango). Und die Handhabung? Einfach die Glasflasche aufschrauben und kalt genießen.Wie Innovationen in dieser Qualität und Vielfalt möglich werden, erklärt sich auch durch die Vorteile eines Familienbetriebs. Alles kommt aus einer Hand, von der Forschung über die Entwicklung und die Qualitätssicherung bis zur Produktion, in der es übrigens ganz schön dampft: Bei 125 Grad Celsius wird sterilisiert, bei 93 Grad pasteurisiert. Dampf wird auch in der Entwicklung gemacht, denn die Freude am Experimentieren ist groß: „Wir verkosten hier in Gierstädt in großer Mitarbeiterrunde bis zu zehn Varianten eines neu entwickelten Produkts“, berichtet Vater und Firmenchef Bernhard von Reiche. „Und bei uns geht auch schon mal der Praktikant mit dem Bauchladen durch die Straßen und lädt zum Probieren ein“, berichten die Schwestern aus Berlin.


Bio aus familientraditionund -verantwortung

Aber wie kam es eigentlich Anfang der 90er-Jahre zur zunehmenden Bio-Ausrichtung von NABA Feinkost? „Meine Frau ist eine große Anhängerin von Bio-Qualität“, berichtet Bernhard von Reiche und freut sich sichtlich darüber. So habe er diesen Gedanken, der im Osten Deutschlands zu dieser Zeit noch nicht sehr verbreitet war, ins Unternehmen getragen. Und die insgesamt drei Töchter sind ohnehin damit aufgewachsen. Familienverantwortung im besten Sinne.



// NABA feinkost: die wichtigsten infos //

Produktsortiment: Pasta-, Grill-, Würzsaucen, Ketchup, Aufstriche, Würzpasten, Suppen, Eintöpfe, Fertiggerichte.Historie: Die Alu-Werke Erfurt galten als „Brühpastenkönig der DDR“; 1990 Start der Erfurter Nahrungsmittelfabrik; 1994 Umzug nach Gierstädt; 1995 Start der Bio-Produktion mit Brotaufstrichen; seit 2004 Bio-Eintöpfe und Fertiggerichte; 2014 Gründung der Eigenmarke Nabio; 2015 übersteigt der Bio-Anteil 85 Prozent des Gesamtumsatzes; Ziel: 100 Prozent. Der Anteil veganer Produkte liegt bei über 80 Prozent. 2017 Gründung des NABA Lab Berlin.Marke Nabio: Gibt’s im Biohandel, (denn’s, Basic, Bio Company, Alnatura u. a.), im Supermarkt (z. B. tegut, Globus, REWE), an Kiosken und Tankstellen sowie online (u. a. amazon, foodist, greenist, violey, vekoop, basic).Marke Reichenhof: Gibt’s in vielen Supermärkten.Info: www.naba.de / www.nabio.de / www.facebook.de/ hallonabio / www.instagram.com/_nabio_